In Anlehnung an das Buch „Hildesheimer“ habe ich noch einen weiteren Bildband erstellt. Dieser bezieht sich auf meine Heimat Ostfriesland. Zwar geht es nicht um Aurich, aber um die Insel Norderney; genauer gesagt um die Norderneyer. Um der Sache Spannung zu geben, habe ich mir das Konzept der „Füße, Hände, Rücken, Porträt“ überlegt. Es werden also 12 Norderneyer fotografiert – ein Detailfoto der Füße/Schuhe, eins der Hände, ein Oberkörperportrait von hinten und ein Ganzkörperporträt von vorne.
Dazu werden Tonaufnahmen gemacht. Das Bild der Füße steht für den Satz, indem die Person erzählt, wo sie herkommt, denn mit den Füßen legt man Strecken zurück. Während des Bildes mit den Händen erzählt die Person, womit sie ihr Geld verdient. Für die meisten Berufe braucht man eben seine Hände und manchen Händen sieht man die Berufe vielleicht auch an. Bei der Rückansicht verrät die Person dann, wie alt sie ist und am Ende stellt sie sich bei dem Ganzkörperportrait mit ihrem Namen vor. Fotografiert wird dabei immer draußen und an unterschiedlichen Plätzen, die zusammen mit den Personen ausgesucht werden.
Plattform des Projektes ist also erst mal das Reportagetool „Pageflow“. Das Bild wird vollflächig dargestellt und der Ton startet automatisch. Der Betrachter kann im Gegensatz zum Videoformat selber bestimmen, wann er zum nächsten Bild wechseln möchte.
Nachdem die Seite steht, kommt schnell die Frage auf, wie ich dieses Projekt auch als Buch umsetzen könnte. Das Problem hierbei besteht darin, den Charakter, den die Stimmen den Bildern mitgeben auf das Blatt Papier zu übertragen. Mit normalen Schriften wäre dies nicht möglich. Also bleibt nur noch die Lösung, dass jede Person mit der eigenen Handschrift ihren Satz rüberbringt. Handschriften sagen genau wie die Stimme viel über eine Person aus. (Für dieses Projekt, blieb leider keine Zeit, die Original-Handschriften zu besorgen im Nachhinein. Deshalb haben mir vor Ort Personen ausgeholfen.)
Außerdem habe ich jede Person den Satz „Norderneyer sind…“ vervollständigen lassen. Die Sätze kommen einleitend am Anfang und am Ende noch einmal zum Ausklang vor.